Provinzialrömische Kunst in Gallien und Germanien
Stephan Seiler
Affiliation: IASHA / JOSHA Journal, Freiburg, Germany
Keywords: Provinzialrömische Kunst, Gallien, Germanien, Römisches Reich, Romanisierung
Categories: Visual Arts, Architecture and Design
DOI: 10.17160/josha.2.2.29
Languages: German
Die Entwicklung der provinzialrömischen Kunst in den gallischen und germanischen Provinzen des Römischen Reichs vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. ist von der Auseinandersetzung zwischen einer indigen-keltischen Tradition und griechisch-römischen Einflüssen geprägt. In diesem Spannungsfeld entwickelte sich ein eigenständiges Kunstschaffen, das insbesondere in der Großplastik bemerkenswerte Denkmäler hervorrief, die sowohl aus kunst- historischer als auch soziologischer Sicht von großem Interesse sind. So können beispielsweise keltische Stilelemente und klassische Formen, und damit die Adaption mediterraner Einflüsse unter Beibehaltung einer eigenen Ausdruckskraft, gleichzeitig in einem Werk vorkommen. Bei der Beurteilung der provinzialrömischen Kunst stellen sich demnach Fragen nach der „Romanisierung“ der keltischen Bevölkerung, der „Interpretatio romana“ religiöser Kunstwerke und nach dem Kulturtransfer in der antiken Welt.